Neu ist der Fokus: »Farbenblind« vereint Tracks, die allesamt melancholisch und nachdenklich sind. Nina Chuba gibt hier Tiefgang und Weichheit Raum, Verlust und Verlass. Wer die Musikerin in den vergangenen Jahren verfolgt hat, ihren Aufstieg zu einer einflussreichen Künstlerin, die eine ganze Generation nährt mit ihren feinsinnigen wie leichtfüßigen Texten und meist tanzbaren Beats, ihren Hits, wird nicht übersehen haben, dass sie keine Maschine ist und die Themen, die sie in ihren Songs und auf Social Media aufmacht, sie wirklich beschäftigen, sie berühren.
Dass sie auf »Farbenblind« nun ausschließlich den weichen, aber eigentlich ja so harten Themen begegnet, zeigt einmal mehr, was Musik ihr bedeutet: ein Sortieren, ein Benennen, ein Versprachlichen von Erlebtem und seinen Gefühlslagen. So rennt Nina Chuba, empfindsam und zart, mit einem Bild, das sie in sich trägt, los, und knüpft ihre Texte mit ihm, die ganze Geschichten auffächern, macht Zustände erlebbar, die in nur wenigen Minuten Stück Musik bewegen.